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1.0 Infos zum Start im neuen Job

Sex gegen Geld, also Prostitution bzw. Sexarbeit, ist in Deutschland legal, wird jedoch kaum in der Gesellschaft als Beruf anerkannt.


Viele verschweigen ihre Tätigkeit lieber und führen ein Doppelleben. Dies ist auf Dauer sehr anstrengend und auch psychisch belastend. Aber auch umgekehrt, wenn man mit seinem Job offen umgeht, kann es sich nachteilig auf die eigene Beziehung oder Freundschaften auswirken und Probleme mit der Familie, auch mit Arbeitgebern und Arbeitskollegen mit sich bringen, sofern man sich in einer Ausbildung, in einem Arbeitsverhältnis befindet oder an der Uni studiert. Manche Arbeitsverträge beinhalten Klauseln, die Nebenjobs verbieten oder die beim Arbeitgeber anzeigepflichtig sind. Dies gilt natürlich auch für den Nebenjob Escort.


Daher sollte jede Anbieterin sich die Entscheidung heimlichen Arbeitens, aber auch Outings sehr gut überlegen, welchen Zeitpunkt man evtl. dafür wählt und wen man ins Vertrauen zieht. Ein Doppel-Leben ist auf Dauer sehr kräftezehrend wie auch ein Leben in der Lüge. Dies sind wesentliche Gründe, die ein Escort abschrecken kann, diese besondere, leider stigmatisierte Tätigkeit anzumelden. Da ist Ärger mit den Kontrollbehörden jedoch vorprogrammiert.


Eine Ausbildung wie in anderen Berufen gibt es nicht; zumeist lernt man wesentliches "on the Job" und durch Erfahrungsaustausch mit erfahrenen Kolleginnen. Das wichtigste ist, dass man im Joballtag klar kommt und man gesund bleibt. In der Sexarbeit ist ein gesunder Körper und Geist das Kapital und deshalb sollte man gut auf sich achten und sich gelegentlich Zeit zur Entspannung gönnen.


Leider ist die bezahlte Lust auch mit gewissen Risiken behaftet und man tut gut daran, sich frühzeitig zu informieren. Das können Grobheiten beim Date sein bis hin zu Vergewaltigungen und andere schwere Straftaten.


Insbesondere Neueinsteigerinnen sollten sich gut vorbereiten. Daher haben wir einmal Hinweise zu Gesundheit, Recht, Steuern und Sicherheit zusammengestellt, natürlich mit weiterführenden Links und Adressen.


Drum merke:

Lass Dich in einer Beratungsstelle beraten (siehe Kapitel 2.3.8 Beratungsstellen). Arbeite legal und angemeldet, um nicht erpressbar zu sein. Lerne die Gesetze und Steuerregeln (Kapitel 2.2. Recht und Steuern).  Arbeite mit einer Vertrauensperson (siehe Kapitel 1.6 Cover), Wachhund und/oder Sicherheitstechnik. Schalte Anzeigen und teste verschiedene Werbetexte im Internet und/oder Zeitungen und überprüfe, was gut ankommt. Wähle Kunden sorgfältig in einem mehrstufigen Prozess aus (siehe Kapitel 2.3. Kundenscreening): Achte auf die Ansprache per Email und im Telefongespräch, um einen Eindruck zu bekommen, dass der Kunde seriös und verlässlich ist und um negative Erfahrungen z.B. mit Fake Datern zu vermeiden. Es gibt leider Kunden, die Dich testen wollen: darauf, dass sie Deine Zeit überziehen, Deinen Preis drücken und Deine Grenzen und Tabus testen. Infos und wie Du Dich davor schützen kannst, findest Du im Kapitel 2.0 Alltagspraxis.


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